Ungekürzt

Zeitgleich mit der heutigen Ausgabe des „Birsfelder Anzeigers“ veröffentlichen wir an dieser Stelle einen Leserbrief, der eigentlich für  die Dorfzeitung gedacht war. Die knappen Platzverhältnisse (des Tabloid-Formats?) erlauben leider nur Briefe mit bis zu 1’300 Zeichen Umfang. Aus diesem Grund ist der Autor mit dem Brief an uns gelangt. Wir „drucken“ gerne alle 2’640 Zeichen, denn sie enthalten auch wesentlich mehr Information (die Lektüre der Kurzversion im „Birsfälderli“ sollte man aber trotzdem nicht auslassen).

Wirtschaftsaufschwung am Birskopf

Überraschend kurzfristig wurde am 30.September im BA die neueste Innovation des Gemeinderates der Bevölkerung vorgestellt. Auf der Südostecke der Birskopfwiese soll mit dem Bau des Stufenpumpwerkes der Wasserversorgung eine Buvette gebaut werden.Das eingeleitete Baubewilligungsverfahren und das eine Woche später im Amtsblatt publizierte Gesuch weist auf einen Restaurationsbetrieb mit 20 Aussen- und 10 Innensitzplätzen hin.

Ohne Vorinformation, ohne Diskussion, ohne Einbezug der Anwohner und des Quartiervereins, ohne Bedarfsnachweis hat dieses überfallartige Vorgehen des Gemeinderates bei vielen Einwohnern Staunen und Unbehagen ausgelöst. Mir kam sofort der Artikel 6 des hochgesteckten Leitbildes der Gemeinde in den Sinn wo u.a. geschrieben steht: „ die Bevölkerung, das Gewerbe und die Wirtschaft sind über das politische Geschehen informiert und beteiligen sich aktiv an der Meinungsbildung“. Ich nahm diesen Satz ernst und habe mich auf der Gemeinde nach der Entstehung dieses Projektes erkundigt.

Anscheinend wurde  von einer massgebenden Fachperson die bestehende WC- Anlage als in schlechtem baulichen Zustand klassiert und die Unterhaltskosten wären nicht mehr tragbar. Ein kurzer Augenschein aber auch meine Fachkenntnisse genügen, um eine solche Beurteilung zu wiederlegen.

Die nichtbudgetierten Kosten wurden mit Fr. 300 000.- in das noch zu bewilligende Budget 2012 aufgenommen. Zwischenzeitlich sind kurzfristig auf Grund einer zitierten Gemeinderätin in der BZ (31.10.11) die Kosten auf Fr. 15000.- dahingeschmolzen. Ich bin der Meinung, dass wir uns auf Grund anderer wichtiger Vorhaben nicht leisten können, die intakte WC-Anlage mit Douchen durch eine neue zu ersetzten. Die Besucher des Spielplatzes würden eine praktische Anlage verlieren.

Der seit ca. zehn Jahren dauernde Kioskbetrieb der Familie Kurt hat sich bewährt und kostet die Gemeinde ausser minimen Stromkosten keinen Franken und hat sehr stark mitgeholfen, den Betrieb auf der Birskopfwiese zu beruhigen. Die Besucher der Liegewiese sind mit der WC- und Douchenanlage zufrieden. Dem Wunsch der Familie Kurt für einen etwas grösseren Container könnte ohne Kostenfolge entsprochen werden.Leider hat die Baumfällung für dieses Bauvorhaben bereits stattgefunden, der Pumpenkeller ist bereits im Bau. Die Standortfrage ist somit erledigt.

Hoffen können wir nur noch auf ein Nein der Gemeindeversammlung vom Dezember zu diesem Bau, auf dass Birsfelden nicht mit zusätzlichen nachhaltigen Kosten belastet wird.

N.B. die WC- Anlage kann täglich von 7.00 Uhr bis 20 Uhr besichtigt aber auch genutzt werden.

Hans-Peter Moser 17.11.11

 

2 responses to this post.

  1. Posted by Anonymous on 02.12.2011 at 11:07

    Es gehört nicht in die Aufgabe einer Gemeinde, einen Restaurationsbetrieb zu betreiben. Auch nicht, diesen an einen Pächter zu vergeben. Schiessen wir also an der GVS am 19. Dezember dieses Vorhaben gemeinsam ab!

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  2. Posted by Anonymous on 02.12.2011 at 16:05

    Der Hans-Peter Moser hat gut geschrieben, doch ist nach heutigem Standard, diese WC-Dusch-Anlage nicht mehr tragbar,sieht von Aussen, wie von Innen versifft aus,auch wenn’s sauber geputzt ist! Mit einem Abriss und einer kostengünstigten Holzbauweise, hätte aber die Gemeinde eine gute Lösung gehabt und müsste nicht mit so einem komischen und teuren Beizen-Vorschlag kommen. Ja, Birsfelder geht an die GVS und lehnt das ab!

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