Die „Qualitätszeitung“ vom Aeschenplatz liefert heute eine wahrlich grossartige Titelstory. Der landrätlichen Finanzkommission ist das gratis servierte Zvieri an den Sitzungen bei Herr Ballmer zu spärlich. Sie sind neidisch auf die Kolleginnen und Kollegen, die in der Bau- und Umweltschutzdirektion geradezu fürstlich bedient werden und haben sich deshalb mit einem Brief an die Verantwortlichen gewendet:
Analog zur Pausenverpflegung in der BUD übernimmt die Landeskanzlei die Kosten für die Pausenverpflegung für die Sitzungen der Finanzkommission, die in der FKD stattfinden. […] In diesem Sinn wird die FKD aufgefordert, für eine abwechslungsreiche Pausenverpflegung zu sorgen. (BUD kann Tipps geben.) Die Kosten übernimmt die Landeskanzlei.
Besonders scheusslich schmeckt unserem Birsfelder Vertreter offenbar der Kaffee:
Neben Schafroth und Würth sitzen in der «Kaviar-Kommission», wie das Quartett von bösen Zungen bereits genannt wird, noch Alain Tüscher (EVP) und Claudio Botti (CVP). «Wir haben immer wieder über den Kaffee gewitzelt», sagt Botti. «Aber im Prinzip wären ein paar Früchte schon nicht zu viel verlangt.»
Nun hätte die Sache ja eigentlich einen gewissen Unterhaltungswert, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass sich Exponenten wie Tüscher, Schafroth und eben Botti öffentlich als grosse Sparer in einer Arbeitsgruppe zu profilieren versuchen, die gerne auch mal den Verzicht auf „Eigeninteressen“ propagieren, weil die Finanzlage sich im Dauerungleichgewicht befindet (stellvertretend aus der Tageswoche):
Die Arbeitsgruppe will nicht länger im Landrat über «Partikularinteressen» und Einzelvorstösse debattieren, sondern mehr Einfluss auf den Gesamtzusammenhang nehmen. Obwohl allgemein bekannt ist, dass das Baselbiet finanziell in desolatem Zustand dasteht, war es genau das, was die Vertreter betonten. Die Ursache dafür sehen sie auf der Ausgaben-Seite. Das Finanzbudget sei überbewertet, die Einnahmeseite beschönigt, was letztlich dazu führe, dass die Lage besser aussehe, als sie sei.
Zuhause in Birsfelden schlägt die Dienstagsrunde aber genau so ein Budget vor, das mit einem Hausverkauf die „Einnahmeseite beschönigt“. Gut, vielleicht war das ja nicht Herr Bottis Idee, obwohl die „Immobilienstrategie“ aus seiner Hand kommt. Doch verwundert der Rollentausch schon ein wenig. Aber vermutlich ist das genau so wenig widersprüchlich, wie seine Forderung nach einem „effizienten und flexiblen Staatsapparat“. Die Dame, die im BUD das Zvieri vorbereitet…
«Schuld» an der Gipfeli-Krise ist indirekt auch die Sekretärin der Bau und Umweltschutzdirektion (BUD), mittlerweile die inoffizielle kantonale Fachfrau für ein richtiges Znüni. Rund eineinhalb Stunden investiert sie vor den Kommissionssitzungen jeweils in das Buffet: Silserli, Nuss- und Mandelgipfel, Schoggiweggli frisch vom Bäcker und frisches Obst stehen dann bereit, das Ganze saisonal dekoriert.
… arbeitet ja kaum gratis und ein kleineres Angebot würde vielleicht sogar die „Ausgaben-Seite“ ein wenig verbessern…
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