Zur Eröffnung unserer „Neustart!“-Kategorie greifen wir widersprüchlicherweise ein uraltes Birsfelder Thema auf: Der tägliche Kolonnenverkehr an der Hauptsrasse. Die Bearbeitung dieses Kapitels kommt nämlich genauso stockend voran wie die Verkehrslawine zu Stosszeiten. Viele Lokalpolitik-Grössen haben sich daran schon die Zähne ausgebissen und etliche Tunnelideen und Velostreifen-Träume wurden vergeblich geträumt.
Doch an Aktualität hat das Thema trotz Stockungen noch längst nicht verloren. Hängig ist schliesslich noch die Ampel-Motion und auch die eher mageren 800+ Unterschriften der Petition wurden nach fast zweimonatiger Zwischenlagerung beim Petitionskomitee nach Liestal ins „Endlager“ geschickt. Viel mehr wird damit wahrscheinlich auch nicht passieren. Beim Kanton ist unser Verkehrsnadelöhr zwar bekannt, doch natürlich gibt es davon noch weitere, über die sich die Regierung jeweils im „Bericht zum Verkehrsfluss“ auf dem Laufenden hält. So ist erst gerade die „neuste Version“ erschienen:
Der Regierungsrat hat vom aktuellsten Bericht über die getroffenen Massnahmen zwecks Verhinderung/Abbau von Verkehrsstaus Kenntnis genommen. Der Bericht ist im Internet allgemein zugänglich.
Das Strassengesetz (§ 43a) verpflichtet die kantonalen Behörden, Verkehrsstaus zu verhindern bzw. solche abzubauen, sowie über die getroffenen Massnahmen und den Sachstand halbjährlich zu berichten. Im Einvernehmen mit der Task-Force Anti-Stau wird zwecks Entlastungsmassnahme der Bericht nur noch einmal jährlich, d.h. jeweils per Ende Jahr, publiziert.
Der letzte Bericht ist per 31. Dezember 2011 erfolgt. Nun liegt eine durch das Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit der Polizei BL erfolgte Fortschreibung/Aktualisierung per 31. Dezember 2012 vor. Der Regierungsrat hat heute formell vom Bericht Kenntnis genommen.
Wer sich das Dokument ansieht und mit dem letztjährigen vergleicht, der stellt einerseits fest, dass sich der Inhalt etwa zu 99% deckt und andererseits, dass Birsfelden „nur“ mit einem grünen (=genügende Verkehrsqualität) und zwei orangenen (mangelnde Qualität) Punkten auf der Karte erscheint. Nach Liestaler Meinung sind wir also noch nicht im roten Bereich, aber es besteht zumindest Handlungsbedarf:
Für die „orangen“ und die „roten“ Örtlichkeiten ist zur Zeit eine Massnahmenplanung im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten im Gange.
Und diese Möglichkeiten sind momentan leider bescheiden. Kommt erschwerend hinzu, dass der Verkehr sogar von durchschnittlich 10’259 Fahrzeugen pro Tag im 2011 um 5,9% auf 9’649 Fahrzeuge im letzten Jahr abgenommen hat. Für das Schaltjahr bedeutet dies aber immer noch, dass 3’463’092 Autos durch Birsfelden gedonnert bzw. geschlichen sind. Wobei der „Schleichverkehr“ wohl gar nicht erfasst wird… Ohne eine bestimmte Hartnäckigkeit wird sich daran auch kaum etwas ändern. Deshalb bitte auch dranbleiben, wenn nicht gerade Wahlkampf ist!
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