Angeblich arbeitet die Gemeindeverwaltung seit nun fast zwei Jahren nach dem „neuen Organigramm“, welches aus der nicht ganz günstigen Organisationsentwicklung hervorgegangen ist und die Abläufe auf der Verwaltung vereinfachen soll. Tatsächlich wurde die Reorganisation vor allem zur Beseitigung unerwünschter Mitarbeiter verwendet und seit der ursprünglichen Umstrukturierung wurde das Konzept schon mehrfach verändert. So gibt es ja bekanntlich wieder einen eigenständigen Abteilungsleiter „Bau und Gemeindeentwicklung“, obwohl dieser Job damals dem Gemeindeverwalter untergejubelt wurde.
Seit ein paar Monaten gibt es anscheinend wieder ein neues Gremium, welches im offiziellen Organigramm noch fehlt. Es heisst „Geschäftsleitung“, besteht aus Gemeindepräsident, Gemeindeverwalter(n) und der berüchtigten Personalfachfrau und ist organisatorisch zwischen Gemeinderat und Verwaltung anzusiedeln. Ihnen ist dieses Gremium neu? Verwunderlich, denn eigentlich informiert doch der Gemeinderat nach eigenen Angaben immer so schön offen und transparent… Noch schlimmer als die unbemerkte Existenz dieses Gremiums ist aber wohl, dass niemand so genau weiss, was die sogenannte Geschäftsleitung denn genau macht bzw. machen darf. Ein Reglement fehlt oder wurde bisher schlicht nicht veröffentlicht.
Das Konzept der Geschäftsleitung ist nicht neu. Die grossen Vorbilder Muttenz und Reinach haben beide seit Jahren eine solche Institution. Am Beispiel von Muttenz können wir auch ungefähr aufzeigen, für was eine Geschäftsleitung zuständig ist und wo im Organigramm man das entsprechende Kästchen einzeichnen muss. Es sollte nämlich eine Schnittstelle zwischen Politik und operativem Tagesgeschäft sein und die Umsetzung der Gemeinderatsbeschlüsse in der Verwaltung vereinfachen. Dazu tagt das Grüpplein auch wöchentlich.
Und natürlich erhält das teilnehmende Gemeinderatsmitglied – in den meisten Fällen wohl der Präsident – zusätzliches Sitzungsgeld für diese Besprechung. Dies hat der Gesamtgemeinderat in einem Zusatzbeschluss so abgesegnet. Natürlich: Man kann diese Besprechung als Sitzung abbuchen. Doch wie wurde die Kommunikation zwischen Verwaltung und Gemeinderat vorher geregelt? Ist der Verwalter nicht sowieso an den Dienstagsrunden beteiligt? Und ist diese Unterredung nicht bereits in der Pauschalentschädigung enthalten, denn laut Verordnung ist die „regelmässige Besprechung mit den zuständigen Gemeindemitarbeitern“ schon damit abgegolten (siehe Verordnung zum Behördenreglement). Aber man gibt halt lieber sich selber etwas mehr und nimmt es dafür dem einfachen Angestellten. So funktioniert das Sparen heutzutage. Zumindest in Birsfelden. An der Gemeindeversammlung heute Abend besteht die Chance, dass diesem Vorgehen eine Absage erteilt wird und die Pauschalentschädigung nach Antrag Dettwiler nach unten angepasst wird.
Sicher ist, dass die Geschäftsleitung bisher kein wirksames Mittel gegen die gezielten Angriffe und Überwachungsversuche auf Gemeindemitarbeitende war und die Kündigungswelle immer noch im Gang ist. Aber das hat wohl eher mit der personellen Besetzung des Gremiums zu tun. Der Gemeindeverwalter sollte bald neu besetzt werden und vielleicht trifft dies ja auch bald auf den Präsidenten zu.
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