Was für den erfolgreichen Start ins 2012 noch fehlt, ist ein gültiges Budget. Und genau darum geht es im letzten Geschäft des Abends. Der Gemeinderat, die Rechnungsprüfungskommission und die Gemeindekommission empfehlen der Versammlung den Voranschlag, das Investitionsbudget und die Finanz- und Investitionsplanung 2012-2015 – oder kurz den IAFP 2012 – zur Annahme.
Wir sind in den vergangenen Wochen bereits auf einige Punkte etwas genauer eingegangen und haben unsere Fragezeichen bereits definiert. Dabei ist aufgefallen, dass der platzaufwendige Teil mit den Globalbeträgen sortiert nach Aufgabenbereich ziemlich nichtssagend ist. In naher Zukunft werden die Seiten zwar noch mit Kennzahlen gefüllt. Das macht die Beträge aber deshalb nicht verständlicher und schon gar nicht transparenter.
Etwas aufschlussreicher ist da die „funktionale Gliederung“, zu finden nach dem ganzen Leerlauf ab Seite 93. Wobei auch dort die Namensgebung Verwirrung stiften kann, wie wir beim Punkt „011 Gemeindeversammlung“ feststellen mussten (klick und klick). Oder hätten Sie gedacht, dass sich darunter auch noch das Wahlbüro bzw. die Kosten für Abstimmungen und Wahlen verstecken?
Bereits in den vorangehenden Traktanden wurde ein Teil der Investitionen behandelt. Im Budget findet sich nochmals eine Gesamtschau. Der Gemeinderat schlägt vor, im nächsten Jahr Fr. 11.835 Mio. zu investieren, da sich nach neuesten Expertenmeinungen „einen aufgelaufenen Investitionsbedarf von CHF 14 Millionen per 2011“ ergibt. Natürlich fragt man sich, weshalb man sich in einem derartigen Investitionsstau befindet. Antworten dazu liefert zwar nicht der Gemeinderat, dafür aber vielleicht der Finanzbericht 2010, wo Fr. 5.5 Mio. vorgesehen waren, schlussendlich aber nur Fr. 2.3 Mio. verbaut wurden (dafür gabs Ende Jahr einen fetten Gewinn). Oder 2009: Fr. 4.4 Mio. budgetiert, aber nur Fr. 2.3 Mio ausgegeben. Einfacher wäre es natürlich, dies den Vorgängern in die Schuhe zu schieben. Aber so wie es aussieht, könnte sich der Betrag auch innerhalb der letzten vier Jahre angestaut haben…
Wie klug es nun ist, die Beträge für die kommenden Jahre so ungleich zu verteilen (2012: 11.8 Mio., 2013: 6.3 Mio., 2014: 5.1 Mio. und 2015: 3.7 Mio) wissen wir nicht. Dass dabei aber für 2012 eine miserable Selbstfinanzierung resultiert, ist relativ einfach zu verstehen.
Vielleicht hat es der Gemeinderat ja so gemacht, wie es zu Weihnachten viele Kinder tun: Zuerst erstellt man eine Wunschliste und dann schauen die Geldgeber, was alles möglich ist. Am Montag hat der Steuerzahler nun also die Möglichkeit, die Wunschliste des Gemeinderats etwas zu korrigieren. Die Buvette gehört definitiv zu den Geschenken, auf die der Gemeinderat verzichten sollte!
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