Archive for the ‘Pressespiegel’ Category

Leiterli-Spiel

Es ist wohl nicht nur eine Birsfelder Erscheinung, dass die Leute mit ehrenamtlichem Engagements immer weniger werden. So war bzw. ist es mittlerweile in den Parteien dank dünner Personaldecke üblich, dass diejenigen Exponenten mit einem gewissen Hang zum „Exponiert-Sein“ durchaus mehrere Ämter gleichzeitig in Personalunion ausführen.

Aber die Anhäufung von Dientagsrunde, inkl. Präsidium, Landrat und nebenbei noch Parteipräsident ist offenbar selbst für einen relativ jungen Politiker etwas viel und schliesslich muss auch für die Familie noch etwas Zeit übrig bleiben. Deshalb ist gemäss „bz“ seit letzter Woche der überregional bekannte „Basketball-Guru“ Pascal Donati ins Chefamt der Lokalfreisinnigen nachgerückt gewählt worden. Auch er dürfte mehr als genug ausgelastet sein, aber die politische Karriereleiter scheint ihn trotz knapper Nichtwahl vor einem Jahr dennoch zu reizen. Falls der entmachtete CVPler endlich einen Job ausserhalb der Dienstagsrunde findet, sehen wir Herr Donati auf jeden Fall in der Poleposition für eine Majorz-Ersatzwahl…

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Vorher – Nachher

Den Fahrstuhl nach oben gibt’s noch nicht – Sie müssen warten!

Das ist wohl das Motto der Bauabteilung, welche nach der Bewilligung des Kredits für das Projekt „Museumslift“ im Juni 2012 auch 9 Monate danach noch nicht mit dem Bau begonnen hat. Die Verzögerung wird heute im „Birsfälderli“ damit begründet, dass die gleichzeitig bewilligte Verlängerung in den Keller zu Problemen geführt hat:

Daraufhin wurden die Projektarbeiten vorangetrieben. Allerdings stellte sich die Unterkellerung für den Zugang zum Kellergeschoss als nicht durchführbar heraus. Ex­terne und interne Fachleute beur­teilten das Risiko eines Gebäude­schadens als zu gross. Ausserdem wäre hier ein grosser Fernheizkanal im Weg gewesen.

Die Sache scheint also hochkomplex zu sein und auch die Änderungen im architektonischen Bereich dürften enorme Zusatzabklärungen hervorgerufen haben, wie uns ein „Vorher-Nachher-Vergleich“ der Visualisierungen deutlich macht:

Vorher

Vorher

Nachher

Nachher

Deshalb hat es wohl den „externen und internen Fachleuten“ leider auch nicht gereicht, die angekündigte Holzverkleidung des Beton-Obelisken adäquat darzustellen…

Bedrohlich

Mit dem Hiltmann’schen Neustart klappt es erfreulicherweise nun definitiv beschwerdefrei, doch leider droht schon neues Ungemach: Die Bau- und Planungskommission des Gemeinderats ist anscheinend gar nicht so untätig, wie man von den Gemeindeversammlungen jeweils den Eindruck bekommen könnte. Die „bz“ berichtete gestern gar von Exponenten, die vor lauter Eigeninitiative Amok laufen plötzlich bedrohlicher als der arme M13 werden.

Im Hintergrund läuft nämlich immer noch der Mieterstreit an der Hardstrasse und da gab es offenbar spannende Vorkommnisse:

Der Streit erreichte im Oktober seinen Höhepunkt. Laut Brunner sei ein Mann aus der Bau- und Planungskommission (Name der bz bekannt) in seiner Werkstatt aufgetaucht und habe ihm gedroht, dass beispielsweise plötzlich der Strom ausfallen könnte, wenn er nicht bald auszöge. Ein Zeuge der Drohungen war für die bz nicht erreichbar. Das beschuldigte Mitglied der Bau- und Planungskommission (BPK) bestreitet, den Schreiner bedroht zu haben.

Ein Mitglied der BPK – welches auch immer – scheint den beratenden Charakter der Kommission ein wenig falsch verstanden zu haben. Vielleicht braucht nicht nur die Finanzkommission ein Reglement…

Anregend

Beim Lesen der heutigen „BaZ“ mussten wir das Datum zweimal kontrollieren! Nein, es ist nicht der 1. April und trotzdem liest es sich wie ein Scherz:

Zufferey regt Wahlbeschwerde an
Der abgewählte Birsfelder SVP-Gemeinderat Claude Zufferey regt seine Partei zu einer Wahlbeschwerde an, nachdem einem Fernsehteam von Telebasel die Türen ins Wahlbüro geöffnet worden sind – für Aufnahmen von der Auszählung bei der Präsidentenwahl.

Selbst die SVP hat aber offenbar genug von Beschwerden und verzichtet auf eine solche. Vielleicht ist es einfach einmal an der Zeit, das klare Volksverdikt zu akzeptieren und die Sache ruhen zu lassen. Ob rechtens oder nicht: Die Journalisten haben am Resultat ganz sicher nichts geändert und eine erneute Verzögerung bringt dem hochgelobten „Wohle der Gemeinde“ – ausser noch mehr Hohn und Spott – überhaupt nichts. Immerhin offenbart dieses erneute hinterfotzige Getue das Intrigenspielchen, das während Jahren in der Dienstagsrunde geherrscht haben muss…

Historisch

Das Medienecho am Tag eins nach der historischen Wahl ist zwar recht gross, fördert aber nicht viel Erhellendes zu Tage, ausser vielleicht einem Begriff aus dem altgriechischen Kriegsvokabular, welches wir dank der tiefgründigen Analyse des unterlegenen Historikers in unseren Wortschatz aufnehmen können:

«Ich bin nicht am Boden zerstört. Ich wusste ja, dass ich gegen die Phalanx meiner Gegner nicht viel machen konnte.»

Schon gemein, wenn neben den meisten Parteien auch noch die Hopliten plötzlich und ganz unerwartet gegen einen auftreten. Doch eigentlich lag’s ja vielmehr an den „üblen Gerüchten“:

Den Ausschlag für seine Abwahl gegeben hätten «die vielen Leute, die seit Jahren gegen mich politisieren». Die Vorwürfe, er sorge für Unruhe in der Verwaltung, seien zwar unbegründet. Aber manche hätten solche Gerüchte gestreut. «Und es ist immer das Negative, das haften bleibt.»

Dabei hatte kürzlich sein ebenfalls abgewählter Amtskollege mit blumigen Worten „die Gerüchte“ im „Birsfälderli“ bestätigt und verlauten lassen, dass „der Stall ausgemistet“ sei. Und nach der Abwahl hat auch die Aussage mit den „Entscheidungen zum Wohle der Gemeinde und nicht einzelner Schmarotzer“ eine etwas andere Bedeutung: Das Stimmvolk hat zum Wohle der Gemeinde entschieden und auch mal eine Kündigung ausgesprochen…

Es war die Art zu allen Zeiten,…

…Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.

Diese Zeit könnte wahrhaftig in den nächsten 24 Stunden in unserer Gemeinde zu Ende gehen. Auf jeden Fall enden wird die Ära des „geschäftsführenden Vizepräsidenten“, der am morgigen Wahlsonntag nach langem Warten durch einen offiziellen Gemeindepräsidenten abgelöst wird. Vorausgesetzt natürlich, es findet niemand einen Grund für eine Beschwerde ;-).

Wir lassen uns dieses Mal nicht mit Rechenspielen auf die Äste heraus, wer das Rennen machen wird. An der Prognose, dass für Hiltmann Junior die Chancen durchaus gut stehen, halten wir allerdings fest. Genauso an der Hoffnung, es möge mit ihm eine Aufwärts-Dynamik entstehen, die die Querelen der vergangenen Jahre in den Hintergrund zu rücken vermag und man zusammen wieder an einem Birsfelden arbeiten kann, wie es die BBO-Crew gestern in ihrem Epilog symbolisch am Blätzbumser Wappen getan hat und in den nächsten 24 Stunden noch zweimal tun wird.

Dieses Szenario wäre uns denn auch weitaus lieber, als das des „Masterplans“ eines bekannten Goldschmieds, der gemäss der Interpretation der vorfasnächtlichen Satiriker seinen wahren Kern zeigt und eine Rückkehr auf kosten seiner Diener vorbereitet. Doch zum Glück können wir auch hier Goethe zitieren:

Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur!

Zwischenstopp

Wahlkampffinale, Urnengang und BBO: Für politisch interessierte Birsfelder/innen hält das Wochenende noch ein paar Überraschungen bereit. Dabei hat das politische Baselbiet mit dem Duell Weber gegen Nussbaumer, gespickt mit einer leicht grünliberalen Prise Schafroth, längst ein anderes Süppchen am Kochen. Die „Tageswoche“ möchte mehr zum Thema herausfinden und versucht diese Woche, den Birsfelder Puls zu spüren. Man hat sich unter anderem nämlich die „Linkste“ Gemeinde im Kantonsgebiet ausgesucht und parallel dazu macht man auch in der SVP-Hochburg Giebenach Buus einen Zwischenstopp.

Um dem Bild der linken Gemeinde auch zu entsprechen, sind bisher zwei Artikel erschienen, in welchen vorwiegend SPler zu Wort kommen. So geht es im Gespräch mit den beiden Alt-Preesis Meschberger und Holm und Alt-GR Broder um Alt-Bekanntes wie Finanzausgleich, Integration und den Hafen, das der Journalist schlussendlich mit den folgenden Worten zusammenfasst:

Birsfelden fühlt sich nicht geschätzt und vernachlässigt. Einerseits wird die Gemeinde kritisiert, dass sie auf den Finanzausgleich angewiesen ist, andererseits hat sie keine Chance, auch nur zu versuchen, sich vom Tropf zu lösen.

Ebenfalls SPler und Ex-Mister-Roxy Meury kontert diese aussichtslose Lage ebenfalls mit dem Hafen und der Idee eines „Basler KKLs“:

Endlich wieder einmal positiv denken. Endlich einen konstruktiven Kultur-Vorschlag machen. Mit kritischen Positionen machst du dich unbeliebt und wirst abgemahnt. Also! […]Ich schlage vor, eine neue Musikhalle, einen neuen Musikkomplex, im Stile des Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL), zu realisieren. Ich habe dafür einen exklusiven Standort «eruiert». Die Adresse klingt poetisch und vielversprechend: Sternenfeldstrasse – sie liegt in Birsfelden.

Aus der Sicht eines Kulturmanagers macht das natürlich Sinn, denn dort spielt Geld subventionsbedingt nur manchmal eine Rolle. Doch genau solche verrückten Ideen vermisst Herr Meury bei unserer Dienstagsrunde…

Die kommende Wahl des Gemeindepräsidenten in Birsfelden stellt mich vor ein grösseres Problem: Ich kenne zwar die beiden Protagonisten, habe aber keine Ahnung, für welche politischen Programme die beiden Herren stehen. Sie können mir auch keinesfalls aufzeigen, welche Ideen, Konzepte und Visionen sie für Birsfelden verfolgen. Man will einfach Gemeinderat oder -präsident werden und hofft, dass sich der Rest ergibt. Das ist mir zu wenig…

… und hat damit gar nicht so unrecht. Wobei die bisher präsentierte „Immobilienstrategie“ in Punkto „Utopie“ doch eigentlich in diese Richtung geht…

Müde

Letzte Woche war bereits Herausforderer Hiltmann im Kreuzverhör der „bz“ und heute können wir die Resultate des Interviews mit dem müden Titelverteidiger Botti nachlesen. Dazu ist einmal mehr jedoch eine gehörige Portion Mitleid nötig, denn die eher bescheidenen Resultate der rauhe Wind, der ihm entgegenschlägt, kommt schliesslich nur von ganz wenigen Schaumschlägern:

Warum sind Sie bei den Linken derart verhasst?
Ich bin nicht bei «Den Linken» verhasst. Nur ein paar Exponenten der SP und der Grünen haben ein persönliches Problem mit mir.

Wer?
Da kann ich keine Namen nennen. Das weiss ich nicht. Das hat damit zu tun, dass ich vor sechs Jahren mit einem sehr guten Resultat Gemeindepräsident wurde und die SP abgelöst habe. Damit habe ich ihr Weltbild zerstört. Das hallt immer noch nach.

Ob ein Weltbild durch eine Wahlniederlage zerstört werden kann, lassen wir mal offen. Nicht zerstört, dafür aber zeimlich gestört ist auf jeden Fall das Vertrauen in den „Preesi“, der offenbar sogar die Leserbriefe selber schreiben muss:

[…]Die anderen sind gegen mich. Ich habe getan, was ich machen konnte.

Was haben Sie gemacht?
Leserbriefe oder Flyers und natürlich Plakate. Dann gibt es natürlich auch die Mund-zu-Mund-Propaganda. Mehr kann man nicht machen.

Obwohl er hier wahrscheinlich nicht mitliest, möchten wir ihm doch noch einen kleinen Tipp geben. Vielleicht würde es etwas bringen, wenn man etwas Kritik auch mal zulassen, analysieren und ausdiskutieren würde, so wie das Herr Hiltmann vorgeschlagen hat:

Für mich ist es ein «No Go», dass Konflikte zwischen den Gemeinderäten in der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Als Präsident würde ich dafür sorgen, dass die Geschäftsführung professioneller wird, und dass wir Konflikte im internen Gespräch beilegen.

Dann kann man mit gutem Gewissen auch mal lesen, was die Zeitungen so über einen schreiben. Das macht er offenbar nicht, denn sonst wäre ihm dieser Satz aus dem „Sonntag“ wohl bekannter vorgekommen:

Was Ihnen oft vorgeworfen wird ist, dass Sie nur «Für mich oder gegen mich» kennen.
Das habe ich noch nie gehört.[…]

Auch als erfahrener Bisheriger lernt man also immer wieder Neues dazu ;-). Wobei zumindest die Parteikolleginnen und -kollegen schon mal davon gehört haben müssten

Vielleicht liegt es auch an der spürbaren Amtsmüdigkeit, dass gewisse Dinge auch mal vergessen gehen. Deshalb wäre ein Wechsel vielleicht gar nicht so schlecht, auch wenn der Journalist gegen Ende provokativ befürchtet:

Egal wer gewählt wird, ändern wird sich für den Wähler nichts.

Es gibt schliesslich auch noch Wählerinnen. Vielleicht ändert sich ja für die etwas 😉

Birsfelden und die Regierungsratswahlen

Etwas irritiert waren wir schon, als heute Morgen in der „BaZ“ folgendes zu lesen war:

Keine Einladung für Nussbaumer

Die Baselbieter CVP wird an ihrem Parteitag vom kommenden Donnerstag die beiden bürgerlichen Regierungsratskandidaten Thomas Weber (SVP) und Gerhard Schafroth (GLP) zu einem Hearing einladen. Zeitweise wurde diskutiert, ob sich auch SP-Kandidat Eric Nussbaumer vorstellen dürfe. Gestern entschied sich die Parteileitung dagegen…

Erst kürzlich hat dieses Verhalten gemäss der gleichen Partei doch noch gegen jegliche Regeln der Demokratie verstossen. Dabei hat es offenbar auch in der CVP Mitglieder „der Gewerkschaft“ und Herr Nussbaumer ist mit seinen Idealen als bekennender Christ näher bei der CVP als andere „unreligiöse“ Landratsmitglieder… Nun fürchtet sich die starke Mittepartei kantonal aber vor einer Retourkutsche in Form eines Sitzverlustes in der Liestaler Dienstagsrunde oder vor einem schlechten Abschneidern in den Nationalratswahlen, wenn die „BüZa“ in drei Jahren wieder nicht funktioniert. Deshalb ist in solchen Fällen die „Fähnlein-im-Wind-Taktiererei“ natürlich erlaubt und hat nichts mit „Machtstreben“ zu tun.

Egal. Die Entscheidung zwischen „starker Mitte“ und „BüZa“ ist schliesslich noch genug kompliziert. Ginge es nach den Plakaten, hat momentan der Grünliberale Schafroth die Nase vorn und sein Gesicht bereits an den Birsfelder Strassen montiert. Hoffentlich kriegt jetzt niemand ein Durcheinander und schreibt am 3. Februar „Schafroth“ auf den Zettel, sonst haben wir am Ende noch eine Gemeindepräsidentin, die gar nicht kandidiert hat 😉

Spirituell

Irgendwie hat es die „Blätzbumser Blaggedde“, die am letzten Dienstag vorgestellt wurde, noch nicht so recht in die Lokalmedien geschafft. In der „bz“ erschien zwar ein Mini-Bildli und auch das „Birsfälderli“ zeigte irgend etwas Unkenntliches. Die „BaZ“ hat unsere Gemeinde bisher gar ganz verschmäht. Vielleicht hätte man nach Basler Vorbild auch eine ungeplante Frühveröffentlichungspanne inszenieren sollen ;-).

Wir liefern hier als Service eine etwas schärfere Variante, für alle, die vor lauter Fahnen das Fähnlein noch nicht gesehen haben:

blaggedde2013

Auch in diesem Jahr ist mit dem Sujet „Dr plant Gmeinds-Exodus“ wieder ein politisches Thema umgesetzt worden. Es geht aber nicht um den Exodus von Verwaltungsmitarbeitenden, sondern um deren Umzug in den „Kraftort“ an der Nummer 25. Wie wir vom „Birsfälderli“ erfahren, war die Auswahl in dieser Hinsicht wohl etwas eingeschränkt, denn:

Auch auf Platz zwei und drei landeten bekannte Gesichter: Corinne Ehrsam, die letztjährige Siegerin, war Zweite und Svenja Birkenmaier, bekannt durch die Ausstellung «Birsart», Dritte. Auch sie hatten Entwürfe zu den Umzugsplänen eingereicht.

Die „Zügelmannen“ sind auf jeden Fall bis jetzt noch nicht aufgekreuzt:

Dr Waggis zeigt uff d Zügelmanne und meint: ‹So wie die chrampfe, fallt mir ii, dört äne muess ä Chraftort sii!

Weshalb dieses Gebäude denn so ein spiritueller Ort sein soll, ist uns auch nicht ganz ersichtlich. Schliesslich soll dort auch richtige Sachpolitik betrieben werden und keine scharlataneske Telefonzentrale nach Mike Shivas Vorbild. Und im Mieterstreit sind bisher wohl eher Kraftworte gefallen…

Dicker Hund

Anscheinend war man bei der CVP gar nicht begeistert über den mehr als aufschlussreichen Artikel am bzw. im „Sonntag“. Der Schreibende hat das aber ganz sauber gemacht und ihm rechtlich irgendetwas vorzuwerfen, dürfte sehr schwierig sein. Das düstere Bild, dass er über die Präsidentschaft  Wahlchancen gezeichnet hat, entspricht trotz der Aussage, dass „der Konflikt für Aussenstehende schwer durchschaubar sei“, durchaus den Tatsachen – mal Abgesehen von einer gewissen Selbstwahrnehmung.

Nun kann man dieses Bild natürlich nicht einfach so stehen lassen und da Angriff bekanntlich die beste Verteidigung ist, schickt die Partei nun einen „Kampfhund“ aus:

Es ist ein „dicker Hund“, unkollegial und nicht akzeptabel, wenn ein Mitglied der Kollegialbehörde Gemeinderat Birsfelden im „Sonntag“ vom 6. 1. 2013 den bewährten bisherigen Gemeindepräsidenten Claudio Botti als „Katastrophe“ und „machtgeilen Siech“ bezeichnet. Politische Auseinandersetzungen in Ehren, doch derartige persönliche Beschimpfungen sind tief unter der Gürtellinie und bedürfen einer juristischen Überprüfung!

Unkollegiales Verhalten ist halt nicht gleich unkollegialem Verhalten. Zumindest dann nicht, wenn es die anderen machen. Ähnlich verhält es sich ja auch mit dieser sogenannten Polemik. Doch wenigstens bleibt man sich in der CVP treu und droht mal wieder mit rechtlichen Schritten. Darin kann man der CVP durchaus eine gewisse Kompetenz zuschreiben. Ob es aber je soweit gekommen ist, wissen wir nicht…

Zur Entschärfung der Lage empfehlen wir, den „dicken Hund“ zur Diät ins Hundehotel zu schicken und dem nicht ganz so „wortgeilen Siech“ Märki, ein Seminar in Diplomatie zu belegen. Aus

«Botti ist eine Katastrophe», sagt Märki zum «Sonntag». Und: «Botti ist ein machtgeiler Siech. Er mischt sich überall ein, macht aber selber nichts.»

hätte dann mit ein bisschen Wortkosmetik

«Botti frisst keine Katastrophenhunde», sagt Märki zum «Sonntag». Und: «Botti ist trotz ein bisschen Macht kein notgeiler Siech. Er mischt sich überall Wein, macht aber selber nichts dagegen

werden können. So hätte die CVP (im Originalton)

Es ist bezeichnend, dass der betreffende Kritiker keine handfesten Vorwürfe äussert, sondern nur ausschliesslich negative Stimmungsmache übt.

vielleicht auch nicht übersehen, dass da durchaus auch „handfestes“ dabei war:

Botti sei nicht kritikfähig: «Er kennt nur Schwarz und Weiss; ‹für mich oder gegen mich›.»

Der Artikel ist wohl selbst der beste Beweis…

Parteipolitik

Den undiplomatischen Worten von Herr Märki vom letzten Sonntag, als er den (damals trotzdem einstimmig gewählten!) Übergangsvize mehr oder weniger gewagt als „machtgeile Katastrophe“ bezeichnete, lässt die SP nun per Pressemitteilung nochmals sachlichere Voten in Richtung pro Hiltmann folgen:

Es kommt in Birsfelden derzeit nicht auf Parteienschacher oder Ideologien an, sondern darauf, dass eine vorwärts gerichtete Persönlichkeit die Gemeindeführung übernimmt und als Leiter des Gemeinderates und der Gemeindeversammlung gute Ergebnisse für die Gemeinde erzielt.

Sie hat wohl doch ein bisschen Angst, dass die Versuchung des gottlosen „nicht religiösen“ Zufalls-CVPlers sich als Sozialist zu positionieren,…

Politisch sähe sich Botti, der Gewerkschafts- und Greenpeace-Mitglied ist, ebenso gut bei der SP oder GLP aufgehoben. Für ihn spielt das keine grosse Rolle. Parteipolitik ist ihm fremd.

… (vgl. Sonntag bzw. bz online) ungeahnte Früchte der Verkenntnis tragen könnte. Parteipolitisch hat er allerdings bereits drei Parteien gegen sich und selbst die SVP dürfte ob diesen Äusserungen ihre ohnehin halbherzige Unterstützung für diesen Scheinbürgerlichen nochmals überdenken. Sie täte auf jeden Fall gut daran und wäre vielleicht wieder einmal auf der Gewinnerseite. Und falls die Vorhersage des Journalisten…

Falls Botti am 3. Februar die grösste Niederlage seiner Karriere erleidet, wird man politisch wohl nicht mehr viel von ihm hören.

… eintrifft, wären sogar die Chancen für eine Rückkehr in die Exekutive gegeben. Immer vorausgesetzt, der Entmachtete erkennt die Signale und verzichtet künftig zum Wohle aller komplett auf seine Interpretation von „Sachpolitik“, die unter anderem auch darin besteht, der kantonalen CVP – fernab jeglicher Parteipolitik – eine Linie zu geben:

Selbst innerhalb seiner Partei eckt Botti an. «Die CVP braucht eine klarere Linie», fordert Botti…

Ruhetag

Heute versorgt uns „der Sonntag“ zur Abwechslung mal mit interessanter Lektüre im Regionalteil. Spannend ist der Artikel über den Vizepräsidenten deshalb, weil er zwar eine relativ umfangreiche Zusammenfassung der aktuellen Lage liefert. Gründe, weshalb man den „einsamen Kämpfer“ wiederwählen soll, fehlen aber. Für einmal lassen wir den Sonntag einfach Ruhetag sein und überlassen das Analysieren (vorerst) mal den Lesenden. Die hohe Pointendichte überfordert uns heute schlicht ;-). Viel Spass beim Lesen des Artikels!

 

Wunder

Bereits gestern Abend hatte es die Tageswoche praktisch druckfrisch im WWW vermeldet und heute finden wir auch Randnotizen in den anderen Regionalmedien: Es kommt zum Herrenduell im zweiten Wahlgang, denn Herr Hiltmann macht mit und Frau Meschberger verzichtet auf Runde zwei:

Christof Hiltmann hat soeben per Mail bekannt gegeben, dass er zum zweiten Wahlgang antreten werde, und Regula Meschberger sagte auf Anfrage der TagesWoche, sie ziehe sich aus dem Wahlkampf zurück. «Weil ich Christof Hiltmann eine reelle Chance, gewählt zu werden, ermöglichen möchte», so ihre Erklärung.

Und auch die Schlussfolgerung überlassen wir der Tageswoche:

Es müsste also fast ein Wunder geschehen, wenn der Gemeindepräsident von Birsfelden nach den Wahlen am 3. Februar immer noch Claudio Botti heissen würde.

Rollentausch

Die „Qualitätszeitung“ vom Aeschenplatz liefert heute eine wahrlich grossartige Titelstory. Der landrätlichen Finanzkommission ist das gratis servierte  Zvieri an den Sitzungen bei Herr Ballmer zu spärlich. Sie sind neidisch auf die Kolleginnen und Kollegen, die in der Bau- und Umweltschutzdirektion geradezu fürstlich bedient werden und haben sich deshalb mit einem Brief an die Verantwortlichen gewendet:

Analog zur Pausenverpflegung in der BUD übernimmt die Landeskanzlei die Kosten für die Pausenverpflegung für die Sitzungen der Finanzkommission, die in der FKD stattfinden. […] In diesem Sinn wird die FKD aufgefordert, für eine abwechslungsreiche Pausenverpflegung zu sorgen. (BUD kann Tipps geben.) Die Kosten übernimmt die Landeskanzlei.

Besonders scheusslich schmeckt unserem Birsfelder Vertreter offenbar der Kaffee:

Neben Schafroth und Würth sitzen in der «Kaviar-Kommission», wie das Quartett von bösen Zungen bereits genannt wird, noch Alain Tüscher (EVP) und Claudio Botti (CVP). «Wir haben immer wieder über den Kaffee gewitzelt», sagt Botti. «Aber im Prinzip wären ein paar Früchte schon nicht zu viel verlangt.»

Nun hätte die Sache ja eigentlich einen gewissen Unterhaltungswert, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass sich Exponenten wie Tüscher, Schafroth und eben Botti öffentlich als grosse Sparer in einer Arbeitsgruppe zu profilieren versuchen, die gerne auch mal den Verzicht auf „Eigeninteressen“ propagieren, weil die Finanzlage sich im Dauerungleichgewicht befindet (stellvertretend aus der Tageswoche):

Die Arbeitsgruppe will nicht länger im Landrat über «Partikularinteressen» und Einzelvorstösse debattieren, sondern mehr Einfluss auf den Gesamtzusammenhang nehmen. Obwohl allgemein bekannt ist, dass das Baselbiet finanziell in desolatem Zustand dasteht, war es genau das, was die Vertreter betonten. Die Ursache dafür sehen sie auf der Ausgaben-Seite. Das Finanzbudget sei überbewertet, die Einnahmeseite beschönigt, was letztlich dazu führe, dass die Lage besser aussehe, als sie sei.

Zuhause in Birsfelden schlägt die Dienstagsrunde aber genau so ein Budget vor, das mit einem Hausverkauf die „Einnahmeseite beschönigt“. Gut, vielleicht war das ja nicht Herr Bottis Idee, obwohl die „Immobilienstrategie“ aus seiner Hand kommt. Doch verwundert der Rollentausch schon ein wenig. Aber vermutlich ist das genau so wenig widersprüchlich, wie seine Forderung nach einem „effizienten und flexiblen Staatsapparat“. Die Dame, die im BUD das Zvieri vorbereitet…

«Schuld» an der Gipfeli-Krise ist indirekt auch die Sekretärin der Bau und Umweltschutzdirektion (BUD), mittlerweile die inoffizielle kantonale Fachfrau für ein richtiges Znüni. Rund eineinhalb Stunden investiert sie vor den Kommissionssitzungen jeweils in das Buffet: Silserli, Nuss- und Mandelgipfel, Schoggiweggli frisch vom Bäcker und frisches Obst stehen dann bereit, das Ganze saisonal dekoriert.

… arbeitet ja kaum gratis und ein kleineres Angebot würde vielleicht sogar die „Ausgaben-Seite“ ein wenig verbessern…

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